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Emotet - die gefährlichste
Schadsoftware der Welt
19.12.2019
EMOTET ist eine Schadsoftware (Trojaner), die sich
vornehmlich über E-Mails verbreitet. Er befällt Windows
Systeme in Kliniken, Banken, Universitäten, Behörden
usw. und richtet Schaden in Millionenhöhe an.
Ist ein Computer mit EMOTET infiziert, lädt er weitere
Schadsoftware aus dem Internet nach, wie z.B. den
Banking Trojaner TRICKBOT sowie die Ransomware
RYUK.
TRICKBOT ist ein Mehrzweck-Banking-Trojaner, der im
infizierten Computer Bankdaten und Steuerdokumente
sowie E-mail-Konten-Zugangsdaten stiehlt. Während
einer Online-Banking-Sitzung kann der Trojaner Bank-
Webseiten dynamisch verändern und TANs abfangen
(Web-injects).
RYUK ist ein Erpressungs- bzw. Verschlüsselung-
Trojaner, der die Daten aller mit dem Computer
vernetzten Geräte verschlüsselt und für die
Entschlüsselung hohe Geldsummen fordert. Er
übernimmt alle Rechte auf dem PC und umgeht die
meisten Virenschutzprogramme.
EMOTET selbst liest auf infizierten Systemen die
Kontakte und den E-mail-Verkehr aus, um sich weiter zu
verbreiten. Das funktioniert so: Empfänger erhalten E-
Mails mit authentisch aussehenden, jedoch erfundenen
Inhalten von Absendern, mit denen sie erst kürzlich in
Kontakt standen. Aufgrund der korrekten Angabe der
Namen und Mailadressen von Absender und Empfänger
in Betreff, Anrede und Signatur wirken diese
Nachrichten auf viele Empfänger authentisch.
Wie kommt Emotet auf meinen Computer?
EMOTET verbreitet sich vorwiegend über einen Anhang
(ein WORD- oder EXCEL-Dokument) in einer E-mail oder
über einen Link, der auf eine schädliche Webseite
führt. Zur Zeit kursieren infizierte E-mails, die
angeblich von
•
DHL-Sendungsverfolgung mit Link in der Mail,
•
Telekom-Rechnungen (auch 1und1) mit
schädlichem Anhang oder
•
Microsoft-Mails kommen. Klickt man hier auf
einen Link, um
Servicebedingungen zu akzeptieren oder abzulehnen,
lädt man sich EMOTET mitsamt TRICKBOT und RYUK auf
den Rechner.
Weitere Einfallstore sind Werbebanner auf Webseiten.
Wie kann ich mich vor EMOTET schützen?
•
Eingehende E-mails kritisch beurteilen und doppelt
checken, auch wenn sie von Freunden oder Bekannten
kommen, mit denen man kürzlich kommuniziert hat.
Motto: Traue deinen Freunden, aber nicht deren E-
Mail-Adresse
•
Nicht auf Links in E-mails klicken. Das ist zwar
nicht immer möglich, aber es gibt meist andere
Möglichkeiten, um auf die gewünschte Webseite zu
kommen. Umgekehrt sollte man möglichst wenig Links
in E-mails verschicken.
•
Keine Anhänge in E-mails bedenkenlos öffnen,
auch wenn sie von bekannten Personen kommen. Vor
allem nicht, wenn es sich um Dateien mit der Endung
.doc, .xls, .exe, .pdf.exe, .scr handelt. Im Zweifelsfall
beim Versender nachfragen.
•
Keine Werbebanner auf Webseiten anklicken.
Firefox als Internet-Browser verwenden. Das Add-On
"uBlock Origin" in Firefox installieren, das euch von
Werbebannern und Trackern befreit.
•
Eine Antivirensoftware erkennt eine Vielzahl von
schädlichen Webseiten und gibt ggf. eine Warnung beim
deren Aufruf aus.
•
Sicherheitsupdates von Windows und Programmen
regelmäßig und zeitnah installieren, damit Angreifer
keine Schwachstellen finden können.
•
Regelmäßige Sicherungen von wichtigen Daten auf
einem externen Medium erstellen.
Kein Backup - kein Mitleid!
•
Ist der Computer bereits infiziert, wird folgendes
empfohlen:
o
Passwörter bei Banken und E-mail-Konten ändern.
o
Neuinstallation des PCs vornehmen und eine
vorher gemachte Sicherung wiederherstellen (wie
schön, wenn man jetzt eine Sicherung hat).